Athen Marathon

In Athen heisst es: „Tschüss Europa!“ Von Piräus werden die Motorräder als Fracht nach Alexandria in Ägypten verschifft. Für uns bedeutet dies eine sportliche Höchstleistung: wir müssen vor der Abfahrt einen organisatorischen Marathon schaffen.

Athen, Griechenland, 3318 km

Jeden Morgen kämpfen wir uns auf der antiken Marathon-Strecke durch den Verkehr. Nach einer Legende lief ein Bote die 40 km zwischen der Stadt Marathon und der Hauptstadt, um dort den Sieg der Athener gegen die Perser zu verkünden. Heute triumphieren auf der 4-spurigen Schnellstraße die Autos und Motorräder, die sich todesmutig durch jede noch so kleine Lücke drängeln.

Enduro Greece Werkstatt
Schöner Öl wechseln: Enduro Greece

Um für Afrika gut gerüstet zu sein, wollen wir zunächst einige Arbeiten an den Motorrädern durchführen. In der professionellen Werkstatt von Enduro Greece geht uns der aufwendige Ölwechsel der KTMs zum Glück leicht von der Hand.

Der sympathische Touranbieter hat ein gutes Konzept: in der Homebase nahe des Athener Flughafens können sich die Kunden direkt nach der Ankunft auf Leihmotorräder schwingen. Wir sind ein bisschen neidisch als wir eine geführte Gruppe auf dem Pfad Richtung Berge knattern sehen und nehmen uns vor, für einen Endurourlaub wieder zu kommen.

Nach der grosszügigen Unterstützung von Enduro Greece haben wir bei der nächsten Baustelle wieder tatkräftige Hilfe: dank des grossartigen Engagements vom ADAC Griechenland liegt eine neue Feder für Markus Motorrad bereit. Die findigen Mechaniker von Moto Action Salvanos legen für den Einbau sogar noch eine Spätschicht ein.

Als nächstes muss das Verschiffen der KTMs geregelt werden. Auf einer schweisstreibenden Fahrt geht es quer durch die hoffnungslos verstopfte Innenstadt nach Piräus. Vom Büro der Neptune Lines im 8. Stock hat man einen beeindruckenden Blick über den Hafen. Formalitäten und Bezahlung sind zügig erledigt dank der hervorragenden Vorbereitung unserer Kontaktfrau Heleni Loukou.

Abschiedsschmerz
Mädchen von Piräus mit Abschiedsschmerz

Am nächsten Morgen schleust uns ein Mitarbeiter durch die Zollaktivitäten. Die Motorräder gehen „RoRo“, das heisst, sie werden nicht in einem Container transportiert, sondern „nackig“ auf den Frachter gefahren („Roll on, roll off“). Wir hatten gehofft, selbst an Bord fahren zu können, müssen aber die beiden Adventures im Hafenterminal zurück lassen. Mit einem komischen Gefühl geben wir unsere Schlüssel ab.

Wir hatten eine tolle Zeit in Griechenland und sind überall hilfsbereiten und sehr grosszügigen Menschen begegnet. Der Marathon der Superstädte ist für uns allerdings noch nicht vorbei: wir fliegen mit dem ganzen Gepäck nach Kairo und müssen uns dannn irgendwie nach Alexandria durchschlagen.

Afrika- wir kommen!

 

 

7 Kommentare bei „Athen Marathon“

  1. na dann Viel Glück in Afrika.

  2. yay, und jutta, lass die big 5 in ruhe!

  3. Ja, die Griechen sind nett.
    Aber ich dachte, ihr fahrt mit den Mopeds auf dem Schiff.
    Auch von mir viel Glück und Gruß aus der Heimat.

    1. Dass wir fliegen müssen, war von Anfang an klar. Das ist ja ein Frachtschiff, Fähren gibt es leider nicht mehr.

  4. Daniel Mielke sagt:

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  5. Daniel Wörndl sagt:

    Vielen Dank, dass ihr uns so mit auf die Reise nehmt! Ich fiebere mit bei jedem Ölleck und wenn man die Augen schließt, kann man sich die beschriebenen Geschichten toll in Bilder umsetzen, erfreut sich an der Aussicht von griechischen Berggipfeln und kann das Wildschweingulasch quasi schmecken. Euch weiterhin eine aufregende Reise!

  6. Hihi. Subbr Bild vom Mädchen in Piräus!

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