Lastenräder für Uganda

Fabio

FABIO , die “First African Bicycle Information Organisation“, ist eine ugandische NGO mit Sitz in Jinja. Sie betreibt einen Fahrradladen und -werkstatt. Ausserdem organisiert das Team viele kreative Projekte rund um das Fahrrad.

Entwicklungsmotor Fahrrad

Das primäre Ziel von FABIO ist, den Zugang zu umweltverträglichen, bezahlbaren Transportmöglichkeiten zu ermöglichen. Deshalb subventioniert sie den Kauf von Fahrrädern für einkommensschwache Menschen.

Weitere Zweirad-Projekte haben spezifische Zielgruppen im Fokus. So unterstützt die Organisation z.B. die Gründung von Micro-Unternehmen, fördert die Mobilität im Gesundheitswesen (Krankentransporte, Village Health Teams) und motiviert Kinder dazu, die Schule zu besuchen. Da dem Fahrrad in Uganda oft das „Stigma der Armut“ anhaftet, versucht FABIO außerdem die öffentliche Wahrnehmung positiv zu verändern, indem sie beispielsweise geführte Fahrradtouren für Touristen anbieten.

Der Arte Beitrag Reportage „Der Weg zum Fahrradtaxi“ zeigt eine eindrucksvolle Hintergrund-Reportage zur Arbeit von FABIO.

Mit Ride4Africa unterstützen wir das Projekt „Lastenräder für Uganda„. Im Jahr 2020 sollen 6 Lastenfahrräder gebaut werden, um arbeitslosen jungen Menschen eine Perspektive und eine stabile Einkommensquelle zu verschaffen. Die Lastenräder werden in der Werkstatt in Jinja von den lokalen Mitarbeitern mit Materialien produziert, die vor Ort verfügbar und den Straßenverhältnissen angepasst sind. Die Spenden dienen als Anschubfinanzierung für den Bau der ersten Fahrräder, mittelfristig soll sich das Projekt selbst tragen.

Kreative Ideen, die im Kleinen Grosses bewirken

Der Fahrradladen von FABIO liegt zentral an der Hauptstraße von Jinja, einer Distrikthauptstadt im Südosten des Landes. Als wir dort vormittags eintreffen, wird schon fleissig an den Gebrauchtfahrrädern, die zum Verkauf stehen, geschraubt. Georg, der den deutschen Schwestervereinein Fabio Deutschland e .V. mitbegründete und seit 2012 in Uganda lebt, nimmt sich viel Zeit, um über FABIO zu berichten. Seit dem Gründungsjahr 1997 ist vieles erreicht worden und es gibt noch eine Menge Ideen für weitere Aktionen.

“Das Fahrrad ist nicht nur ein ökologisches Verkehrsmittel sondern auch ein toller Ansatzpunkt, um Haltungen zu verändern“, so Georg. “Wir retten hier nicht die Welt, sondern bewirken im kleinen Rahmen konkrete Fortschritte.“

FABIO ist eine kleine NGO ohne grossen Verwaltungsapperat, d.h. 99% der Spenden fliessen direkt in die Projekte. Bis auf Georg und einen ehrenamtlichen Helfer vom deutschen Freiwilligendienst arbeiten hier ausschliesslich ugandische Mitarbeiter. Uns persönlich imponiert sehr, wie das Team seine Produkte und Prozesse kontinuierlich verbessert. Jeder Mitarbeiter bringt seine Ideen ein, um die verschiedenen Fahrradtypen zu optimieren. Dabei fliessen auch Feedback und spezielle Anforderungen der Nutzer mit ein.

Ein Prototyp des Lastenrads wurde bereits gebaut. Bernard verwendet es als mobilen Verkaufsstand für seine Fruchtsäfte. Er hat eine kleine Anzahlung geleistet und zahlt das Cargobike in monatlichen Raten ab. Früher musste er seine Kühlboxen zu Fuss von einem Kunden zum nächsten schleppen. Dank des Fahrrades hat er heute einen deutlich erweiterten Aktionsradius und kann viel mehr Kunden mit weniger körperlichen Aufwand bedienen. Somit verdient der 26-jährige heute deutlich besser und kann seine Eltern und jüngere Geschwister bei Lebensunterhalt und Schulgeld unterstützten.

Für sein Gefährt sieht er allerdings noch Verbesserungsbedarf. Georg erläutert: “Wir wollen unter anderem den Kasten leichter machen sowie das Lenk- und Bremsverhalten verbessern.“

Starthilfe für das Cargobike

Das Lastenrad wird also in Kürze in einer überarbeiteten Version in “Serie“ gehen. 800 Euro benötigt FABIO als Anschubfinanzierung, um in Handarbeit sechs robustere Cargobikes mit Nabenschaltung zu produzieren. Wenn ihr das Projekt unterstützten möchtet, spendet bitte über unsere Initiative Ride4Africa

 
 

Ein Kommentar bei „Lastenräder für Uganda“

  1. Strietzel sagt:

    Viele Grüße us Kölle!
    Prima, dass die Fahrräder vor Ort produziert werden und vermutlich auch dort gewartet werden können. Echt klasse!

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